Haus steuerfrei verkaufen: Tipps & Voraussetzungen

Haus ,,steuerfrei“ verkaufen: So funktioniert es

Der steuerfreie Verkauf einer Immobilie ist für viele Besitzer eine attraktive Möglichkeit, den Verkaufserlös ohne Abzüge zu genießen. Doch es gibt klare Vorgaben und Bedingungen, die eingehalten werden müssen, um Steuerfreiheit zu gewährleisten. Dieser Artikel erklärt die wichtigsten Punkte, die Sie beachten sollten, wenn Sie Ihr Haus steuerfrei verkaufen möchten.

Wann ist der Hausverkauf steuerfrei?

Um ein Haus steuerfrei verkaufen zu können, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Der wichtigste Faktor ist die Spekulationsfrist gemäß §23 Absatz 1 Satz 1 Nr. 1 EStG. Diese beträgt in der Regel zehn Jahre für Grundstücke und darauf gebaute Gebäude. Haben Sie Ihre Immobilie über diesen Zeitraum hinweg besessen, könnten Sie diese steuerfrei veräußern. Vorsicht: Ein weiterer Stolperstein kann der gewerbliche Grundstückshandel sein.

Eine Ausnahme gibt es jedoch: Ausgenommen sind Wirtschaftsgüter, die im Zeitraum zwischen Anschaffung oder Fertigstellung und Veräußerung ausschließlich zu eigenen Wohnzwecken oder im Jahr der Veräußerung und in den beiden vorangegangenen Jahren zu eigenen Wohnzwecken genutzt wurden.

Wichtige Steuerregelungen für Vermieter

Wenn Sie Ihre Immobilie vermietet haben, müssen Sie besonders auf die Einhaltung der Zehnjahresfrist achten. Vermietete Immobilien, die vor Ablauf der Spekulationsfrist verkauft werden, unterliegen der Steuerpflicht. Der Gewinn aus dem Verkauf wird dann als privates Veräußerungsgeschäft besteuert.

Allerdings gibt es auch hier Ausnahmen. Sollten Sie die Immobilie teilweise selbst genutzt haben, können Sie den steuerfreien Anteil entsprechend geltend machen. Wichtig ist, dass die Nutzung klar dokumentiert wird.

Weitere Fragen?

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Gut zu wissen:

Nach der Systematik des Einkommensteuergesetzes (EStG) ist nach Ablauf der Spekulationsfrist der Verkauf des Grundbesitzes nicht steuerfrei, sondern gar nicht erst steuerbar. Der Artikel richtet sich jedoch nicht in erster Linie an Berufskollegen, sondern Menschen, die sich informieren wollen.  

Was zählt zum Gewinn beim Hausverkauf?

Der zu versteuernde Gewinn beim Hausverkauf ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Verkaufspreis und den Anschaffungskosten. Zu den Anschaffungskosten zählen nicht nur der Kaufpreis der Immobilie, sondern auch die Nebenkosten wie zum Beispiel Notargebühren, Grunderwerbsteuer und Maklerprovision.

Besondere Regelungen bei Erbschaften und Schenkungen

Bei geerbten oder geschenkten Immobilien gelten besondere Steuerregelungen. Hier wird die Spekulationsfrist des ursprünglichen Eigentümers übernommen (sog. Fußstapfentheorie). Das bedeutet, wenn die Immobilie vom Erblasser bereits länger als zehn Jahre gehalten wurde, kann der Verkauf durch den Erben steuerfrei erfolgen.

Wurde die Immobilie jedoch vom ursprünglichen Eigentümer vermietet und innerhalb der Spekulationsfrist weiterveräußert, fällt eine Steuer an. Erben sollten daher immer die Besitzdauer und Nutzung der Immobilie genau prüfen und dokumentieren.

Praktische Tipps für einen steuerfreien Verkauf

  • Prüfen Sie die Besitzdauer Ihrer Immobilie, um die Spekulationsfrist einzuhalten.
  • Bewahren Sie alle relevanten Dokumente wie Rechnungen und Nachweise über die Nutzung sorgfältig auf.
  • Holen Sie sich rechtzeitig steuerliche und rechtliche Beratung, um mögliche Fallstricke zu vermeiden.

Fazit

Der steuerfreie Verkauf eines Hauses ist möglich, wenn die gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden. Besonders die Spekulationsfrist spielt dabei eine entscheidende Rolle. Durch gute Vorbereitung und die Berücksichtigung aller relevanten Regelungen können Sie sicherstellen, dass Ihr Verkauf steuerlich optimal abgewickelt wird. 

Wichtig!

Dieser Text soll lediglich informieren und einen Einblick in die Thematik bieten. Er ist nicht dafür geeignet eine vollständige und rechtssichere Einzelberatung abzudecken. Gerne können wir Ihnen als Steuerberater aus Berlin bei Ihrem steuerlichen Anliegen behilflich sein.